Woche 3 | Mit dem Defender und Dachzelt durch den Balkan
Die Nacht an der Küste war sehr ruhig und angenehm, da der Wind in der Nacht zunahm und durch die Fenster des Dachzeltes gepustet hat.
Wie jede Nacht im Dachzelt bin ich auch diesen Morgen gegen kurz nach 6 mit den ersten Sonnenstrahlen aufgewacht, da es schnell sehr hell wird.
In der Frühe waren die Zirpen besonders aktiv so dass ich die Chance ergriffen habe, da an Schlaf nicht mehr zu denken war und bin ins noch kühle Meer gesprungen um eine große Runde zu schwimmen.
Wie sich später herausstellte, sollten die nächsten Tage auf die gleiche Weise starten. Als ich wieder aus dem Wasser kam, habe ich aus der Ferne schon einen mir bekannten Sound gehört, welcher immer näher kam.
Und auf einmal kam ein weißer Defender um die Ecke gerollt und steuerte vor meinem Stellplatz auf eine kleine Bucht zu. Der Defender gehört Dennis, welcher auf der Insel eine Tauchschule besitzt und den Defender nutzt um damit seine Tauchschüler und das Equipment zu den Tauchspots zu bringen.
Dennis war ganz interessiert an meinem Ausbau, hat sofort Bilder gemacht und mich in eine private Land Rover Gruppe auf Facebook eingeladen, wo überall im Balkan Land Rover verrückte drin sind, welche gerne helfen und schlaue Sprüche loswerden.
Dennis hat mich sofort zu einem Tauchgang mit ihm eingeladen. Auf Facebook habe ich ihn am selben Nachmittag angeschrieben und mich am nächsten Tag auf einen Tauchgang verabredet. So war der Plan für den nächsten Tag geschmiedet und ich konnte mich auf die vorgenommen Wanderung machen. Ich bin einen Teil des Camino Weges gegangen, welcher einmal um die gesamte Insel führt. Diese kann man in 14 Tagen zu Fuß umrunden. Nach drei Stunden Wanderung war mir allerdings bei 34 Grad und strahlender Sonne in der Mittagshitze zu warm, so dass ich mich in einer kleinen einsamen Bucht auf dem Weg abgekühlt habe und in das türkis blaue Wasser gesprungen bin.
Der nächste Tag startet mit einer kleinen Runde im Meer, bevor ich in den Ort Vrbnik gefahren bin. Auf dem Weg dahin, bin ich an wunderschönen und knallgrünen Weinfeldern vorbeigekommen. Das war der perfekte Anlass für ein spontanes Wein Tasting. Einmal durch das gesamte lokale Wein Sortiment probiert, gefiel mir der weiße Hauswein am besten. Dieser wurde direkt aus der Wand mit einem Hahn in Plastik Kanister gezapft. Am Ende habe ich für 5 Liter super leckeren und hochwertigen Wein fast 15€ gezahlt. Im Anschluss bin ich durch die alte Fischerstadt von Vrbnik geschlendert, bevor ich mich auf den Weg zu der Tauschschule gemacht habe. Da mein letzter Tauchgang fünf Jahre zurück liegt, hat Dennis vorgeschlagen erstmal vor der Tauschule mit der gesamten Montur ins Wasser zu gehen um einmal die Basics wieder aufzufrischen.
Es war trotz einer unspektakulären Unterwasserwelt für mich sehr besonders, endlich wieder die Stille und nur den eigenen Atem unter Wasser zu hören. Es hat etwas sehr beruhigendes sobald man in die Unterwasserwelt abtaucht. Nach 30 min und einer Oktopuss und Seepferdchen Begegnung später sind wir wieder aufgetaucht und haben noch ein paar Stunden übers Leben philosophiert.
Am Ende hat mich Dennis noch zu einem weiteren Tauchgang am nächsten eingeladen bei dem wir eine Stunde auf 18 Meter tiefe ein Korallenriff bestaunen können. Somit bin ich am nächsten Morgen um 9 Uhr fröhlich zur Tauchschule gefahren und hatte einen super schönen Tauchgang. Auf dem Weg zu einer neuen Bucht habe ich auf dem Parkplatz noch eine nette Begabung mit einem Audi Fahrer aus Montenegro gemacht.
Nach einer 30 minütigen Fahrt über enge Schotterwege bin ich an dem wohl schönsten Stellplatz auf gesamt Krk angekommen. Mitten in Bergen zwischen Olivenbäumen, mit einem Blick in eine Bucht und einem kleinen Fußweg dorthin.
Dort stand ich dir nächsten zwei Nächte und habe ein paar ruhige Tage verbracht. Nach 5 Tagen auf Krk habe ich die abwechslungsreiche und super schöne Insel, welche sich schon nach Heimat angefühlt hat, Richtung Rijeka verlassen. Da das Wetter die letzte Woche unverändert mit 30 Grad und 16 Stunde Sonne war, gucke ich schon gar nicht mehr auf die Wettervorhersage. Doch das hätte ich an diesem Tag besser tun sollen. Auf dem Weg nach Rijeka wurde es immer wärmer.
Dank meiner Lüftung und offener Fenster wurde mir während der Fahrt im Defender nicht zu warm. Die Hitze von 38 Grad haben mich dann in der Stadt total erschlagen, sodass ich erstmal ein Café angesteuert habe um mir dort bei einem kalten Getränk im Schatten einen Plan für die Stadt zu machen. Schlussendlich habe ich 2h in der Stadt bei unerträglich Hitze verbracht und würde mir diese zu einem späteren Zeitpunkt auch nicht noch einmal anschauen, da sie dreckig und runtergekommen war. Alles in allem eine 5 von 10. Für den Schlafplatz habe ich mir einen Stellplatz an einer alten Bergstraße des österreichischen Heeres ausgesucht.
Nach einer schön kühlen Nacht ging es für 2 Stunden durch das Inland von Kroatien, welches sich nicht mit den Küstenorten vergleichen lässt. Ich bin durch grüne Täler, umgeben von Steinigungen Gebirgen, gefahren und man sieht vereinzelt kleine unverputzte Steinhäuser.
Das Ziel kam immer näher, als ich durch kleine einheimische Dörfer fuhr und auf einmal erstreckten sich drei Holzhütten vor mir. Ich war bei einer Bärenauffangstation angekommen, welche um die 8 Bären über die letzten Jahrzehnte aufgesammelt hat und diese wieder aufpäppelt.
Das Camp wird von Freiwilligen geführt, welche 6 Tage die Woche jeweils 7h arbeiten und dafür einen Schlafplatz und Verpflegung bekommen. Ich habe mich mit einem albanischen Helfer unterhalten, welcher mir erlaubte eine Nacht auf deren Parkplatz zu schlafen.
Am nächsten Morgen habe ich mich noch schnell von den Bären verabschiedet welche bei der Hitze nur morgens und abends ein bisschen aktiv sind. Auf dem Weg zur Grenze nach Bosnien habe ich an den Plitvicer Seen Halt gemacht und bin dort 2h gewandert um mir den Eintritt von 30€ zu sparen.
Am Abend habe ich mir einen Stellplatz ganz in der Nähe der Wasserfälle gesucht und stand mitten in einer Blumenwiese und habe mein Abendessen mit dem Blick in die Ferne des Sonnenuntergangs genossen, als wie aus dem nichts ein Bär am Horizont gelaufen ist. Ich musste mich einmal kneifen um sicher zu gehen dass ich nicht träume, aber ich habe tatsächlich einen wilden Bären in freier Natur gesehen.
Nach dem ich mein Lager aufgebaut hatte, habe ich meine Essensreste weit von meinem Auto in einen Baum gehängt, damit der Bär nicht auf die Idee kommt, mich nachts im Zelt zu besuchen und damit geht eine Woche wieder rum in der ich viel erlebt habe.