Lagerfeuer richtig machen – das ist zu beachten

Geschrieben von: Lukas Selbach

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Lesezeit: 3 min

Das leise Knistern, der unverkennbare Geruch, die angenehme Wärme – ein Lagerfeuer hat etwas Magisches. Es bringt Leute zusammen und man kann es sich richtig gemütlich machen. Zum Campen gehört ein Lagerfeuer genauso dazu wie ein Zelt. Doch wie bekommst du ein schönes Lagerfeuer hin? In diesem Beitrag erklären wir dir, was du dafür brauchst, was du beachten musst und wie du das Feuer ordnungsgemäß wieder löschst.  

Schritt 1: Die richtige Feuerstelle wählen  

Also, bevor du dein Lagerfeuer entfachst, musst du sicherstellen, dass du die richtige Stelle auswählst. Such dir einen Platz, der weit weg von Bäumen, trockenem Gras und allem anderen brennbaren Zeug ist. Auch dein Zelt sollte nicht direkt daneben stehen. Du willst ja schließlich nicht aus Versehen alles niederbrennen. Generell solltest du vorab klären, ob du an deinem Standort überhaupt Feuer machen darfst. Denn durch nicht ausreichenden Schutz, trockenen Boden, Funkenflug und Wind kann es schnell zu einem Großbrand kommen. Es gelten folgende Regeln: 


  • Mindestabstand zum Wald muss 100 m betragen, 
  • Feuerholz muss unbehandelt sein, 
  • Abstand zu privaten Grundstücken wegen Rauchbildung, 
  • offenes Feuer in Nationalparks und Naturschutzgebieten ist absolut verboten! 

Gehe also lieber auf Nummer sicher und erkundige dich vorher sehr genau, denn sonst riskierst du eine saftige Strafe. Das gilt unter anderem auch fürs Wildcampen

Wenn du sicher weißt, dass das Feuer erlaubt ist, dann kannst du dich ans Werk machen. Am besten ist es, wenn du eine Feuerstelle nutzt, die es bereits gibt. Entferne nur die alte Asche, damit dein Feuer besser brennen kann. Umstelle die Feuerstelle mit Steinen, damit das Feuer sich nicht ungewollt ausbreiten kann.


Schritt 2: Das richtige Holz auswählen  

Jetzt geht's ans Holz. Du brauchst verschiedene Arten von Holz, um ein gutes Feuer zu machen. Dabei solltest du wissen, dass verschiedene Holzsorten unterschiedlich gut brennen. Für alle Hölzer gilt aber selbstverständlich, dass sie absolut trocken sein sollten. Du brauchst:  


  • Das Anzündholz: Das sind dünnere Zweige, die leicht entzündbar sind.  
  • Das Kleinholz: Das sind etwas dickere Äste, die das Feuer weiter schüren. 
  • Das Brennholz: Das sind die dicken Stämme, die das Feuer am Brennen halten. 

Achtung: Wenn du vorhast, Anzünder zu verwenden, dann nur mit ganz viel Vorsicht. Denn das kann ganz schnell ausarten, wenn zu viel Anzünder zum Einsatz kommt. Auch Zeitungspapier und dünne Späne sollten mit Vorsicht genutzt werden, da es schnell zum Funkenflug kommen kann.


Mit dem Radix am Lagerfeuer

Schritt 3: Der Aufbau des Lagerfeuers 

Hier lautet die Devise: Von klein zu groß. Fang damit an, die dünnen Hölzchen auf ein Häufchen zu schichten. Das wird deine Grundlage – die schnell entzündbaren Hölzer. Darüber kommen dann die etwas dickeren Äste, die das Feuer später weitertragen und “am Leben” erhalten. Als nächstes kannst du dann eine Art Pyramide aus den dicken Stämmen um dein Konstrukt bauen. Lasse einen Spalt an der Seite offen, durch den du das Feuer entzündest.  

Auf diese Weise brennt dein Feuer von innen nach außen und du kannst immer Holz nachlegen. Sorge natürlich vorab dafür, dass du genug Feuerholz parat hast. Sonst wird das ein kurzes Vergnügen. Achte auch darauf, dass an dein Feuer genug Luft kommt, denn ohne Sauerstoff kann es nicht brennen.


Schritt 4: Sicherheitsvorkehrungen treffen  

Sicherheit ist das A und O. Halte immer einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher in der Nähe bereit, falls etwas schiefgeht. Es kann nämlich immer passieren, dass ein stärkerer Wind aufkommt und das Feuer unkontrolliert anfacht. Zudem sind manche Hölzer besonders “Funken-freudig”. Das gilt besonders für Nadelhölzer – durch das austretende Öl und Harz kommt es in Kontakt mit Feuer zum bekannten Knacken und Funken des Holzes. So passiert es schnell, dass heiße Glut von der Feuerstelle abspringt. Achte also darauf, dass keine brennbaren Materialien in der Nähe der Feuerstelle liegen.  

Halte dich natürlich auch von den Flammen fern und lass Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe des Feuers spielen.


Schritt 5: Feuer richtig löschen  

Wenn du genug vom Lagerfeuer hast oder es aus Sicherheitsgründen löschen musst, dann nimm einfach deinen Eimer Wasser oder Feuerlöscher und gieße es vorsichtig über die Flammen. Lass das Feuer nie unbeaufsichtigt, bis du sicher bist, dass es vollständig gelöscht und die Glut erloschen ist. Du willst schließlich keine heiße Überraschung hinterlassen. 

Wir hoffen, dir damit eine gute Anleitung gegeben zu haben und wünschen frohes Lagerfeuer-Ambiente beim Campen mit Dachzelt!